Nun, wie soll man als objektiver Beobachter diese Prinzessin des Orients beschreiben?
Zunächst einmal gilt es zu sagen, dass diese junge Dame kaum zum Bauchtanzen kommt,
weil sie sich den größten Teil des Tages hinter einem riesigen Berg Arbeit verschanzt.
Wozu, mag man sich fragen? Nun, der Spekulatius, äh, Spekulationen gibt es viele.

Der Trend geht allerdings zu der Vermutung, dass Ayse Ihre schicken Lederstiefel gegen ein germanisches
Super-Lauf-Kamel (SLK abgekürzt) aus dem Stall Mercedes einzutauschen gedenkt.
Da dieses Geschoss ziemlich viel Futter und Pflege braucht, muss sich unsere zukünftige Kameltreiberin das
dafür nötige finanzielle Polster anlegen. Diese Art von Zielsparen fällt Ayse aber schwer, lauern doch auf jeder
Meile des Ku(h)damm (türkisch: „Kameldümm“) zarteste Versuchungen. Und wenn ein ICQ von Milka
(die meistens auf dem Kuhdamm weidet, versteht sich) kommt und die frohe Botschaft „Shopping“ verkündet,
ist Ayse sofort Feuer und Flamme und vergisst den Kamelsparplan...


Besonders schön sind auch gemeinsame Arztbesuche. Man weiß ja nie genau, an welchen Kurpfuscher man
gerät, und darum ist es Ayse höchst wichtig, immer einen Zeugen dabei zu haben. Apropos Patient. Ayse ist
ein englischer solcher, ihre Englischkenntnisse sind jedenfalls eher rudimentär, oder sagen wir besser:
„under construction...“ Aber: she tries hard, und einen Urlaub nach Amerika zwecks sprachpraktischer
Übungen hat sie auch schon gebucht. Ob sie wohl mit Birgen Air fliegt? Na, hoffentlich nicht...

Eine andere Laysenschaft ist Essen. Unsere Sultanstochter hat ein geheimes Versteck, wo sie alle möglichen
Köstlichkeiten hortet, kocht zudem auch selbst ganz gern, wenn auch vor Wut meistens... Ihr Temperament gleicht
einem Wüstensturm, sie ist eben so ein richtiger Feger... Meistens kommt sie mit ihren kessen Sprüchen
mit einem blauen Auge davon, das heißt: mit einem blauen und einem grünen...

Auf jeden Fall ist Ayse eine durch und durch emanzipierte Türkin, daher werden wir auch in Kürze wieder die
Polygynie einführen , um ihr eine adäquate Auswahl an potentiellen Ehemännern anbieten zu können. Einen,
der ihre Website online bringt, einen, der ihr die Haare schneidet, irgendeinen
Ölscheich, der ihre Kreditkartenkollektion erweitert, einen, der ihr Englisch beibringt, einen, der ihre
verspannten Nackenmuskeln massiert, einen, der ihre Webcam poliert, den Abwasch macht und so weiter
und so weiter... Kinderlieb ist unsere Oezkana natürlich auch. Bevor sie allerdings die Eigenproduktion
einläutet (hach, dafür müssen wir auch noch einen Ehemann nominieren), übt sie schon mal ein bisschen
mit einer PSINet Praktikantin. Die Kleene staunt im großen Berlin den ganzen Tag Bauklötze, mit denen
man so richtig klasse spielen kann. Statt Schnuller gibt’s ICQ, und schon ist der Babyappetit gestillt.
In letzter Zeit sieht man Ayse häufig mal durch das Office humpeln. Nach anfänglichen Gerüchten, man hätte
es hier mit einer postmodernen Abwandlung des traditionellen Bauchtanzes zu tun, verhärten sich
die Indizien, dass es sich hierbei um einen stinknormalen Muskelkater als Folge der Ausübung westlicher
Sportarten handeln könnte...


fortsetzung folgt... Autor: Milka

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